Wiener Zeitung, 2. März 1923
Leopold Steinmetz, geboren am 18. Oktober 1889 in Aichau, Gemeinde Peyerstetten, Pfarre Pöbring, zuständig nach Payerstetten, Gerichtsbezirk Pöggstall, katholisch, ledig, letzter Wohnort Aichau, Bezirk Pöggstall, rückte im Jahre 1915 zur schweren Kanonenbatterie 4/8 (schweres Feldartillerieregiment Nr. 8) ein, ging an die italienische Front ab und ist seit dem Umsturz vermißt. Letzte Nachricht datiert vom 7. Juli 1918, Feldpost Nr. 101.
Da hienach anzunehmen ist, daß die gesetzliche Vermutung des Todes im Sinne des Paragraph 24 Absatz 2 a.b.G.B. und des Gesetzes vom 31. März 1918 R. G. Bl. Nr. 128, eintreten wird, wird auf Ansuchen seines Bruders Johann Steinmetz, Witrschaftsbesitzers in Oberschweinz´, das Verfahren zur Todeserklärung eingeleitet und die Aufforderung erlassen, dem Gerichte oder dem Kurator Herrn Karl Görlich, Kanzleidirektor, Krems, Nachricht über den Vermißten zu geben.
Herr Leopold Steinmetz wird aufgefordert, vor dem gefertigten Gerichte zu erscheinen oder auf andere Weise von sich Nachricht zu geben.
Nach dem 10. September 1923 wird das Gericht auf neuerliches Ansuchen über die Todeserklärung entscheiden.
Kreisgericht Krems, am 22. Jänner 1923.