In einer Zeit der Pandemie mitsamt ihren auferlegten Kontakt- und Reisebeschränkungen träumt wohl jeder schon davon, wieder einmal etwas unternehmen zu können. Sei es bei einem Gasthausbesuch gemütlich mit anderen beisammenzusitzen oder eine Veranstaltung oder ein Konzert zu besuchen. Manch einer kann es auch kaum erwarten, die nächste Reise zu planen, egal ob es sich dabei um eine abenteuerliche Individualreise oder einen entspannenden All-Inclusive-Urlaub handelt.
Oft wird beim Wunsche nach etwas „Normalität“ auf Museen und Ausstellungen vergessen, die – wohl unter einigen Sicherheitsauflagen – auf Besucher warten. Das diesjährige Thema der Ausstellung auf der Schallaburg passt hier wie die sprichwörtliche „Faust aufs Auge“. Am 20. März wurde „Sehnsucht Ferne“ eröffnet, und so gönnten auch wir uns einen kleinen Ausflug vom Corona-Alltag.
Mittels Online-Buchung erwarben wir die Eintrittskarten und wählten 9.30 Uhr als Beginn (eine sportliche Wahl angesichts der Sommerzeitumstellung), das vorgegebene Zeitfenster, bis man die Ausstellung wieder verlassen muss, liegt bei 90 Minuten und ist durchaus ausreichend.
Entdecker und Forscher, manche wohlbekannt wie Kolumbus, Captain Cook oder Alexander von Humboldt, andere wiederum eher unbekannte Pioniere wie Ida Pfeiffer (man stelle sich vor: im 19. Jahrhundert eine Frau!), hatten sich in der Vergangenheit auf ihre Reisen in das Unbekannte begeben, um ihren Forschungs- und Wissensdrang zu befriedigen, nicht immer im Interesse und zum Wohl der eingeborenen Bevölkerung. Wir verdanken ihnen alltägliche Dinge wie z.B. die Erdäpfel (von den Anden Südamerikas), die Paradeiser und der Kukuruz (aus Mexiko), Kaffee (aus dem Jemen), das Bier (schon im alten Babylon gab es 20 Sorten davon), sowie andere Genussmittel und Gewürze. Aber auch Kulturgüter wurden auf nicht immer ganz legalem oder moralisch einwandfreiem Wege in die Heimat verschifft und finden bis heute ihren Platz in diversen Museen und Ausstellungen.
Wer schon immer wissen wollte, wo sich das Paradies befindet, sollte sich die Weltkarte aus dem Jahre 1485 anschauen, dort ist es eingezeichnet. Hier ein Link dazu.
Wir nutzten die Gelegenheit, auch einen Teil der Schallaburg zu besichtigen, den wir trotz mehrmaliger Besuche noch nicht kannten. So fanden wir einen weiteren kleinen Arkadenhof, wo sich der der Zugang zur „Hundefräulein“-Rotunde findet, einem menschlichen Geschöpf mit Hundekopf und -pfoten, das der Sage nach eine Burgherrin geboren hatte, nachdem ihr Gemahl seinen Unmut über ein misslungene Jagd an der Statue des gekreuzigten Jesus ausließ. Außerdem konnte man die Stätte der Ausgrabungen aus dem Jahr 2016 und die dazugehörigen Funde besichtigen.
Es war ein sehr gelungener Vormittag, wir hatten viel Spaß! Für Nachahmer: FFP2-Maske nicht vergessen, die muss in den Innenräumen getragen werden.