(Neuigkeits) Welt Blatt, 21. Juli 1916
Aus Pöbring bei Maria-Taferl wird uns gemeldet: In der Scheuer des Wirtschaftsbesitzers Michael Elser brach kürzlich nachts ein Brand aus, welcher das ganze schöne Anwesen vollständig einäscherte. Außer allen Einrichtungsgegenständen verbrannten auch die landwirtschaftlichen Maschinen, dann fünf Schweine und das ganze Geflügel. Dem auf 8500 K geschätzten Schaden steht leider nur eine Versicherung von 3000 K gegenüber. Da allen Anschein nach der Brand gelegt worden war, stellte die Gendarmerie gleich umfassende Nachforschungen an und gelang es den tüchtigen Hütern des Gesetzes auch bald, den Brandleger in der Person des Bauernsohnes *** aus Pöbring festzustellen, der nach längerem Verhör ein volles Geständniss ablegte. Dabei gab er auch an, daß sein Vater *** sen. Sein eigenes Haus bereits dreimal selbst angezündet habe, und zwar in den Jahren 1889, 1901 und 1914, ebenso zündete er 1906 eine alleinstehende, versicherte Hütte an, wobei ihm natürlich immer um die Versicherungssumme zu tun war. Hierüber ins Verhör genommen, und nachdem alle diese Feuersbrünste tatsächlich vorkamen, wobei schon damals Brandlegung vermutet wurde, gestand auch der alte *** schließlich zu, dreimal sein Haus angezündet zu haben. Daraufhin erfolgte die Verhaftung von Vater, Sohn und Mutter. Ursache der Brandlegung in Elsers Haus war Rachsucht, weil gegenseitig Anzeigen wegen Getreideverheimlichung erstattet worden waren.
Anmerkung: Der Name wurde aus Rücksichtnahme auf ev. Nachfahren unkenntlich gemacht.