Ilse Aichinger

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Ilse Aichinger ist tot. Das hörte man am 11. November in den Medien. Obwohl sie sicher nicht allen von uns ein Begriff ist, dazu war sie zu wenig medienpräsent, sollte sie es doch. Ist (war) sie nicht die Namenspatronesse aller hier wohnenden Aichinger. Aichinger – ich liebe diese Bezeichnung deshalb, weil sie etwas Besonderes darstellt. Jeder nicht Eingeweihte würde uns einfach als Aichauer bezeichnen. Unterhält man sich jedoch mit den wirklich Einheimischen, kann man durchwegs die Bezeichnung Aichinger wahrnehmen. Doch zurück zu der soeben verstorbenen bedeutenden österreichischen Schriftstellerin, die noch dazu mit dem ebenfalls Schriftsteller, Günter Eich (welch akustische Harmonie dieser Beziehung innewohnt) verheiratet war. Ilse Aichinger wohnte in Wien in der Herrengasse und zählte zum Stammpublikum im Actors Kino am Tuchlauben, also nur einige Schritte enfernt, zu der Zeit als mein Sohn David in diesem Kino noch Karten verkaufte, also durchaus schon vor einigen Jahren. In Erinnerung ist mir geblieben dass diese Frau, regelmäßige Kolumnistin im Standard, wenn sie zur Kinokassa kam, den Dialog mit der Frage „Junger Mann, was hab ich den schon gesehen?“ eröffnete. David ist davon überzeugt, sie wusste es wirklich nicht.

Nachruf

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Paul Krems

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andrea vom 12er Haus

    Danke für den herrlichen Beitrag, dessen Formulierungen mir – trotz des eher traurigen Anlasses – ein zustimmendes Schmunzeln auf die Lippen zauberte!
    Bitte weiter so

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