In Teilen Niederösterreichs aber auch in Oberösterreich ist dieser Brauch weit verbreitet. Der Schwibbogen ist ein aus Tannenreisig gewundener und mit Seiden- oder Papierblumen verzierter Bogen, der von den Nachbarn vor dem Haus der Braut- oder wie in unserem Fall – dem Paar, das ein besonderes Hochzeitsjubiläum feiert, aufgestellt wird.
Dieser Brauch wird auch bei uns im Dorf ausgeübt und so trafen sich die Aichauerinnen und Aichauer zum „Kranzlbinden“. Die Frauen der Dorfgemeinschaft regten die flinken Hände, wanden und banden förmlich um die Wette. Beim „Kreppen“ – also dem Vorbereiten des Papiers für die Rosen – gab es dann eine Nachhilfestunde für alle, die es noch nicht kannten und konnten, schließlich muss „altes Wissen“ ja weitergegeben werden. Gegen moderne Ideen ist jedoch auch nichts einzuwenden: man beachte den kreativen Haut- und Kleiderschutz beim Besprühen der Rosen mit Goldfarbe. Mit dem fertiggestellten Schwibbogen machte sich die Dorfgemeinschaft dann auf den Weg zum „Jubelpaar“, wo eine kräftige „Jause“ auf uns wartete.